"Lebenslänglich" Puppenspiel

So oder so ähnlich hätte die Vorhersage heißen können, hätte ein Wahrsager in den 1960ern dem heutigen Ehepaar Bürger die Zukunft vorausgesagt.

Als Ingrid Bürger (damals noch Schöttle) ihrem Partner Wolfgang Bürger in dieser Zeit eine Marionette schenkte, hätte wohl keiner von beiden geahnt, was sich aus diesem Geschenk entwickeln würde.

Schnell wurde aus einer Figur zwei und es folgten weitere. Freunde waren ebenso begeistert und im Jahr 1967 öffnete sich bereits der Vorhang für die erste Premiere der neuen Gruppe in Pforzheim. Was auf den ersten Blick unspektakulär klingen mag, war die Geburtsstunde der Marionettenbühne Mottenkäfig, die sich auch nach 55 Jahren großer Beliebtheit in Pforzheim und weit darüber hinaus erfreut.

Mehrere Umzüge, Umbauten, Renovierungen und damit verbundene zahllose Stunden ehrenamtliche Arbeit für die Leidenschaft Puppenspiel waren nötig, um die Marionettenbühne zu dem zu machen, was sie heute ist. Seit Beginn der Bühne war Ingrid Bürger als Spielerin in nahezu jedem Stück dabei, arbeitet beim Puppenbau, Kulissen u.v.m. mit. Wolfgang Bürger bewegte nicht nur die Figuren, sondern verlieh ihnen ebenso ihre unverkennbaren Stimmen. Zudem leitete er die Bühne über viele Jahrzehnte.

Im Jahre 2018 schließlich gab er den Führungsstab endgültig an die jüngere Generation weiter, die das Lebenswerk der beiden in die Zukunft führen wird.

Ingrid und Wolfgang Bürger wurden nun im Rahmen der diesjährigen Mitgliederversammlung von der aktuellen Theaterleitung Matthias Hamann und Renate Plumbohm für 55 Jahre Mitarbeit in der Marionettenbühne Mottenkäfig und für ihr damit verbundenes Lebenswerk mit der silbernen Ehrennadel und Medaille des Bundes Deutscher Amateurtheater sowie einer Ehrenurkunde geehrt.

Ganz zur Ruhe gesetzt haben sich die beiden noch nicht. Das Figurenfieber lässt sie auch im hohen Alter nicht los und so sind sie auch heute noch im Mottenkäfig in der einen oder anderen Inszenierung live zu erleben.

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